29. März 2024

Parken, Rasen und Knöllchen im Ausland

Auto

Knöllchen im Ausland kosten meistens wesentlich mehr als bei uns in Deutschland. In vielen Ländern gibt es Regeln, die bei uns kaum jemand kennt.

Rasen im Ausland

Rasen ist in vielen Ländern ein teurer Spaß. Beispiel Schweiz: 50 km/h zu viel kosten hier gleich mal zwei Monatsgehälter. In Großbritannien können Knöllchen bis zu 2.800 Euro, in Österreich bis zu 2.100 Euro kosten. In Norwegen werden schon für 20 km/h zu viel 480 Euro fällig. In vielen europäischen Ländern wird nicht nur geblitzt, sondern auch auf Distanz gemessen. In Frankreich misst die Polizei beispielsweise wie lange ein Autofahrer zwischen zwei Mautstationen gebraucht hat. Lag die Durchschnittsgeschwindigkeit zu hoch, gibt es ein Ticket.

Vignetten in Österreich

In Österreich sind Vignetten, die so genannten Pickerl Pflicht. Polizei und mobile Kameras kontrollieren, ob Fahrer tatsächlich ihre Maut bezahlt haben. Fehlt die Vignette, kostet das 120 Euro. Ein Vignette aus einem anderen Auto abzuknibbeln und in einem anderen anzukleben, gilt als Betrug. Kostenpunkt: 240 Euro.

Handy am Steuer

Nur in Schweden ist das innerhalb Europas noch erlaubt, in allen anderen Ländern wird es teuer. Wer beispielsweise in Spanien erwischt wird, zahlt 200 Euro, in Italien 155 Euro.

Rote Ampeln missachten

Bei Rot über eine Ampel fahren? In vielen Ländern gar keine gute Idee. Auch wenn nichts passiert, wird es sehr teuer. Wieder gehört Norwegen mit 700 Euro zu den europäischen Spitzenreitern. Aber auch Griechenland hält kräftig die Hand auf. Wer dort bei rot fährt, zahlt 350 Euro.

Zona Traffico Limitato in Italien

Die ZTLs entsprechen unseren Anliegerstraßen. Nur dass Italien die teilweise mit Kameras überwacht. Also nicht reinfahren. Das Bußgeld beträgt 74 Euro. Pro Verstoß. Erwischt die Kamera Sie an verschiedenen Stellen, vervielfacht sich der Betrag. Fürs Parken in ZTLs kommen weitere 35 Euro oben drauf. Diese Zonen erkennen Sie an Schildern, am Eingang zur Straße steht „ZTL“

Überholen im Überholverbot

Erneut schießen die Norweger den Vogel ab. Dieser Verstoß kostet 700 Euro. Aber auch die Slowenen nehmen es von den Lebendigen. 500 Euro für Überholen im Überholverbot.

Parkverbot

Die Parkregeln im Ausland sind für uns Deutsche manchmal nicht nachvollziehbar. Bunte Linien an den Straßen kompliziert. „Gelb“ heißt in Spanien beispielsweise „Parkverbot“, an blauen Linien müssen Sie ein Parkticket ziehen, an weißen ist Parken erlaubt. Die Niederlande bestrafen Parksünder mit Parkkrallen. Erst gegen Zahlung eines Bußgelds von bis zu 200 Euro kann das Auto ausgelöst werden. Wer nichts riskieren will, fährt im Ausland am besten ins Parkhaus.

Alkohol am Steuer

Die Promillegrenzen sind unterschiedlich hoch. In Schweden liegt sie zum Beispiel bei nur 0,2 Promille. Wer mehr hat, zahlt über ein Monatsgehalt, In Dänemark gilt wie bei uns 0,5 Promille. Verstöße kosten ein Monatsgehalt. In Großbritannien kann man im Pub ein paar Bier mehr kippen. Hier gilt 0,8 Promille. Wer drüber ist, muss rund 5.500 Euro zahlen.

Ohne Gurt

Nicht angeschnallt zu fahren, kostet im Ausland auch wesentlich mehr als bei uns. In Großbritannien circa 550 Euro, in Griechenland 385 Euro und in Dänemark 200 Euro.

Keine Warnweste im Auto

Französische Polizisten kontrollieren gern Warnwesten. Wer keine dabei hat, zahlt eine Strafe von 135 Euro.

Bleibt die entscheidende Frage:

Muss ich ausländische Knöllchen bezahlen?

Alle EU-Länder dürfen Strafen in Deutschland eintreiben, manche verzichten darauf, weil sie verpflichtet sind, die Strafzettel zu übersetzen. Viele Länder bestrafen Autofahrer deshalb lieber mit einer Kralle oder lassen es abschleppen. Dann kommen sie schon vor Ort an ihr Geld. Italien übersetzt Tickets, Österreich schickt sie ebenfalls nach. Auch wenn das fremde Land Ihnen das Knöllchen nicht nachhause geschickt hat, sollten Sie sich nicht zu früh freuen. Bei der nächsten Einreise ins Land kann es Ärger geben.

Text/Foto (c) Michael Westerhoff

Das Foto stammt aus der Reportage „Warum sind die Taxis in New York gelb?“ bei Colorfulcities.de

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu “Parken, Rasen und Knöllchen im Ausland

  1. Pingback: Cıvata
  2. Ganz wichtige Informationen, insbesondere jetzt zur Reisezeit. Darüber sollte sich jeder frühzeitig informieren, denn ansonsten kann es am Ende doch sehr teuer werden.

Kommentar verfassen